Die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme „Ostfeld“ mit ca. 450 ha Gesamtfläche beinhaltet die Planung eines visionären Stadtteils basierend auf den Prinzipien der nachhaltigen und zukunftsorientierten Stadtentwicklung für mind. 10.000 Menschen als ausgewogener Mix aus Wohnen, Arbeiten, Frei- und Biotopflächen sowie die Konzipierung eines Campus als neuer Standort des Bundeskriminalamts für bis zu 7.000 Mitarbeitende.
Das Planungsgebiet umfasst zum einen den neuen BKA-Standort im Norden des Entwicklungsbereichs und zum anderen das neue Stadtquartier im Süden sowie den umgebenden Landschaftsraum. Es erfolgte eine gesonderte Prämierung für die Bereiche „Stadtquartier“ und „BKA-Standort“.
Das hier gewählte Kooperationsverfahren war als lernender Prozess konzipiert, bei dem es zu verschiedenen Zeitpunkten die Möglichkeit gab, Anregungen zu den Arbeiten vom Preisgericht und aus der interessierten Öffentlichkeit einzuholen und an die Planungsbüros/Teams weiterzugeben. Darüber hinaus konnten Erfahrungen aus der ersten Phase zu inhaltlichen Änderungen oder Anpassungen für die Ausarbeitung in der zweiten Phase führen, wodurch eine Präzisierung der Auslobung stattfinden konnte.
Verweis: Auf der Website „Mehr Wiesbaden wagen“ finden Sie weitere Informationen zum Hintergrund, den Wettbewerbs- sowie Beteiligungsergebnissen.
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Das Stadtquartier wird mit einer hohen städtebaulichen Dichte und Nutzungsmischung auf ca. 70 ha (brutto) geplant. Neue Arbeitsplätze sollen vorrangig auf einer ca. 30 ha (brutto) großen Gewerbefläche geschaffen werden, auf dem ausschließlich das Bundeskriminalamt als zentraler Behördenstandort angesiedelt werden soll.
Für das Stadtquartier gelten folgende Zielvorstellungen:
– Wohnraum für mindestens 10.000 Menschen
– Mindestens 30 % sozialgebundene Wohnungen, 10 % gemeinwohlorientierte Wohnformen
Besondere Merkmale des BKA-Standorts sind:
– Orte der Begegnung für Austausch und Kommunikation der Mitarbeitenden sowohl im Arbeitsumfeld als auch im attraktiven Freiraum
– identitätsstiftende Wirkung und hohe städtebauliche und architektonische Qualität gemäß seiner baukulturellen Verantwortung und Vorbildfunktion
PHASE I
Zur Klärung der inhaltlichen Rahmenbedingungen haben im März 2023 drei Zielbild-Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung Wiesbaden, den städtischen Eigenbetrieben und Gesellschaften sowie Bundes- und Landesbehörden stattgefunden.
Nach der ersten Bearbeitungsphase fand Ende November 2023 eine Preisgerichtssitzung statt, bei der alle 25 eingereichten Arbeiten anonym vorgestellt und bewertet wurden. In Phase I wurden Leitideen für die städtebauliche Ordnung für das Stadtquartier und den BKA-Standort entwickelt und in Form eines Gesamtkonzepts dargestellt, wobei der Landschaftsraum als Taktgeber im Sinne einer Biotop-Vernetzungsachse weiterzuentwickeln und als verbindendes Strukturelement weiter zu qualifizieren war. Das Preisgericht wählte sieben Teilnehmende für die zweite Phase des Wettbewerbs aus. Im Anschluss wurde die Anonymität der Teilnehmenden für die zweite Phase aufgehoben.
Vor der weiteren Bearbeitung wurden im Rahmen eines Bürgerdialogs Anfang Dezember die Arbeiten der interessierten Öffentlichkeit durch die Planungsbüros/Teams vorgestellt und Anregungen zu den einzelnen Beiträgen eingeholt. Ferner konnten durch eine parallele Online-Beteiligung weitere Vorschläge aus der Öffentlichkeit in den Entwurfsprozess einfließen.
PHASE II
Nach weiterer Ausarbeitung der Leitideen wurde in Phase II ein städtebaulicher (Vor)- Entwurf für das Stadtquartier und den BKA-Standort sowie die Einbindung in den Landschaftsraum und die äußere Erschließung erstellt. Der ausgestaltete Landschaftsraum sollte als verbindendes Element fungieren sowie in die angrenzenden Quartiere hinein identitätsstiftend wirken. Übergeordnete Themenstellungen waren Klimaresilienz, nachhaltige Mobilität, erneuerbare Energien, umfassendes Wassermanagement sowie die Förderung von Biodiversität als tragende Säulen der Rahmenplanung.
Neben einem Kolloquium zu Beginn der Phase II sowie anschließenden Fachberatungen durch die für die Begleitung des Planungsprozesses engagierten Fachexpert*innen, resultierten aus Zwischenpräsentationen vor der Jury Empfehlungen für die weitere Bearbeitung. Des Weiteren wurden bei einem zweiten Bürgerdialog im Mai 2024 inkl. paralleler Online-Beteiligung weitere Anregungen aus der Öffentlichkeit in den Entwurfsprozess eingebracht.
Im Rahmen der Preisgerichtssitzung am 31.10.2024 ermittelte das Preisgericht die Siegerentwürfe, wobei eine gesonderte Prämierung für die Bereiche „Landschaftsraum/Stadtquartier“ und „BKA-Standort“ erfolgte.
Zum Abschluss des Ideenwettbewerbs erfolgte ein dritter Bürgerdialog im November 2024, um die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorzustellen in Kombination mit einer Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse.